Staatenlose Flüchtlinge im Main-Taunus-Kreis
Am 29.6. fand im Stadtmuseum Hofheim ein Länderinformationsabend zum Thema Staatenlosigkeit bei Flüchtlingen statt. Die vom Katholischen Bezirksbüro Main-Taunus organisierte Veranstaltung zählte gut 50 Besucher, darunter auch ca. 20 Flüchtlinge. Einige von ihnen berichteten über die besonderen Probleme, denen staatenlose Flüchtlinge inner- wie außerhalb des Herkunftslandes ausgesetzt sind: Seit inzwischen mehreren Generationen leben etwa Palästinenser in Syrien und Afghanen im Iran. Weder sind sie ihrem Heimatland bekannt noch haben sie einen dauerhaften Aufenthaltsstatus in dem Land, das den Lebensmittelpunkt bildet. Auch Menschen aus Eritrea bzw. Äthiopien, bei denen ein Elternteil jeweils aus dem anderen Land kommt, können in keinem der Länder mehr leben. Weiterhin kam die Lage in Somalia zur Sprache, wo es keine Zentralregierung mehr gibt, vielmehr das Land in selbständige und z.T. verwaltungsfreie Regionen zerfallen ist. Seit über 20 Jahren gibt es außerhalb der großen Städte keine Behörde mehr, die Ausweise ausstellen würde und dementsprechend besaßen und besitzen viele Somalier zeitlebens keinen Ausweis. Alle Machtstrukturen, seien sie öffentlicher oder verwandtschaftlicher Struktur kämpfen ihrerseits gegen Al-Shaabab. In diesen Kämpfen sind täglich viele Opfer zu beklagen, die Infrastruktur des Landes ist völlig zerstört, die Versorgung mit Strom, Wasser und Lebensmitteln ist nicht mehr gesichert und es ist keine Zukunftsperspektive mehr
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