FAZ.net — Die Sekundärmigration nimmt weiter zu
Mit der Zahl der Migranten ist im vorigen Jahr auch die Zahl der Asylbewerber in der Europäischen Union deutlich gesunken – um ein Drittel, auf den niedrigsten Stand seit 2013. Beide Angaben korrelieren, obwohl sie keineswegs identisch sind. Während die EU-Grenzschutzbehörde Frontex 124 000 illegale Grenzübertritte meldete, verzeichnet die EU-Asylbehörde (EASO) in ihrem neuen Jahresbericht 485 000 Asylanträge. Zum einen bildet sich darin die Dunkelziffer von Personen ab, die nicht an einer Außengrenze registriert wurden. Zum anderen stellen Migranten nicht nur im Ankunftsland ihren Antrag, wie im EU-Asylrecht vorgesehen, sondern auch im Land ihrer Wahl. Für die meisten Menschen waren das im vergangenen Jahr abermals Deutschland und Frankreich. Dieser Trend zur Sekundärmigration hielt auch unter Corona-Bedingungen an. (weiterlesen…)