Arbeit für Flüchtlinge

Frankfurter Rundschau (9.05.2017) Der Königsteiner Freundeskreis Asyl engagiert sich erfolgreich für die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt.

Um in Deutschland anzukommen, ist Dunya Majboor schon weite Wege gegangen. Wenn bei Schnee der Bus nicht fuhr in den Ortsteil von Königstein, in dem die Afghanin mit ihrem Mann und zwei Töchtern wohnt, ging sie kurzerhand zu Fuß zum Integrationskurs in Oberursel. Sie macht ihren Führerschein, spart Fahrstunde um Fahrstunde zusammen, die Theorieprüfung hat sie schon bestanden, „null Fehler“, sagt sie stolz. „Ich bin nicht nach Deutschland gekommen, um hier nur zu Hause zu sitzen. Ich will arbeiten und ein ganz normales Leben führen, wie andere Frauen hier auch. In Afghanistan habe ich zwar auch gearbeitet, konnte aber aus politischen Gründen nicht frei leben.“

Dass die 33-Jährige, die vor fünf Jahren nach Deutschland kam, nun als Teil ihres berufsbegleitenden Deutschkurses ein Praktikum in der internationalen Wirtschaftskanzlei „Clifford Chance“ in Frankfurt absolviert, hat sie aber neben ihrem Ehrgeiz und der rund zehnjährigen Arbeitserfahrung bei US-amerikanischen und japanischen Organisationen in Kabul auch der Unterstützung zweier engagierter Flüchtlingshelferinnen zu verdanken.

Anna Basse und Maren Hartauer sind Personalberaterinnen und Coaches. Und sie engagieren sich ehrenamtlich im Freundeskreis Asyl in der Hochtaunusgemeinde – eine Schnittstelle, an der sie sich für die Arbeitsmarktintegration der Geflüchteten engagieren. „Wir haben schon mehr Menschen in Arbeit gebracht, als alle Dax-Unternehmen zusammen“, schätzt Basse. Sie zählt ein Beispiel nach dem nächsten auf, von 1-Euro-Jobbern im Treff der Flüchtlingshilfe bis hin zur Vermittlung von Ausbildungs-, Studien- und Arbeitsplätzen oder Praktika, so wie bei Majboor, die nun vier Wochen lang in der Buchhaltung der Kanzlei arbeitet.

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